Im Rahmen meiner Pressearbeit hatte ich das Glück, Jonathan Heimes kennenzulernen. Fußballfreunde, Darmstädter, und besonders Darmstädter Fußballfreunde ist Johnny ein begriff.
Nach Aussage von Spielern wie etwa Benjamin Gorka und Jan Zimmermann wäre der SV Darmstadt 98 ohne Jonathan Heimes nicht in die Bundesliga aufgestiegen.
Für alle, die Jonathan nicht kennen: Er war Sportler, ein sehr guter Tennisspieler, Hessischer Jugendmeister. Er hat in Darmstadt zusammen mit Andrea Andrea Petkovic gespielt.
Im Alter von 14 Jahren erkrankte er an Krebs. Es folgen OP, Chemotherapien, es geht auf und ab. Rückschläge, und immer wieder kämpf sich Jonathan zurück ins Leben.
In dieser Zeit hatte er gemeinsam mit einem Freund eine Idee: Kleine Armbänder aus Gummi, bedruckt mit seinem Lebensmotto „Du musst Kämpfen“ sollen Mut machen und für einen guten Zweck verkauft werden. Beim letzten Saisonspiel der Lilien 2013, gegen die Stuttgarter Kickers, gab es die Bändchen erstmal am Böllenfalltor zu kaufen.
Kurz darauf lernte ich Jonathan bei einem Pressetermin kennen. Das Bändchen, das er mir damals schenkte, habe ich immer noch.
Was für Darmstadt 98 und die Fans ab 2014, folgte war der pure Wahnsinn. Das Wunder von Bielefeld mit den Johnny-Bändchen, der direkte Aufstieg in die erste Liga, der Klassenerhalt im Spiel gegen Berlin im Mai 2016. All das immer als sportlicher Außenseiter.
Jonathan Heimes hat den Klassenerhalt nicht mehr erlebt. Am 8. März, wenige Wochen davor, ist er im Alter von 26 Jahren gestorben.
Ich begleite die Lilien seit der Bundesligazeit für verschiedene Auftraggeber zu allen Spielen, auswärts wie auch am Bölle. Ohne den Aufstieg, mit verursacht von Jonathan und den Bändchen, hätte ich Bilder in Großaspach und Meppen gemacht, so konnte ich in allen großen Stadien der Bundesliga fotografieren.
Ein Traum, den ich nie für möglich hielt.
Außerdem hat er meine Sicht der Dinge, was wichtig ist im Leben, wie man mit Problemen umgeht, verändert und geschärft.
Du musst kämpfen
Johnny lebt nicht mehr. Aber seine Ideen, das, wofür er stand, ist bei vielen Darmstädtern und am Böllenfalltor, allgegenwärtig. Die Süd-Tribüne, wo die Darmstädter Ultras die Mannschaft frenetisch anfeuern, trägt seinen Namen. Und im Alltag begegnet man vielen Menschen, die seine Bändchen tragen. Nicht nur Fußball-Fans.
In seinem Sinne führt unter anderem Martin Heimes, sein Vater, die DMK gGmbH fort, die mit Events und Spendensammlungen verschiedene Projekte unterstützt.
Wer also etwas Gutes tun möchte, der hat hier die Chance.